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13. Juni 2019

Wichtiger Beitrag zum Gewässerschutz

Wichtiger Beitrag zum Gewässerschutz

REGENRÜCKHALTEBECKEN 1 FERTIGGESTELLT BAUMASSNAHME KOSTETE RUND 3,3 MILLIONEN EURO / GROSSE STADTFLÄCHE ANGESCHLOSSEN

Als einen wichtigen Beitrag zum Gewässerschutz bezeichnete Bürgermeister Markus Günther das Regenüberlaufbecken 1 „Im Barnholz“. Das Becken ist fertig, Restarbeiten stehen noch an.

Walldürn. Zur Übergabe des Beckens hatten sich Vertreter der Stadt und der am Bau beteiligten Firmen, Ämter und Behörden versammelt. „Mit dem Neubau des Regenüberlaufbeckens 1 mit angeschlossenem Retentionsbecken leistet die Stadt Walldürn einen weiteren Beitrag zur Gewässerökologie und zum Umweltschutz“, sagte der Bürgermeister.

In den letzten Jahren habe die Stadt Walldürn viele Millionen Euro in den Bau von Regenüberlaufbecken investiert.

Der Bau des aktuellen Beckens hat rund 3,3 Millionen Euro gekostet. Planungsbeginn war im April 2016, die Plangenehmigung folgte im März 2017, im Mai des gleichen Jahres der Zuwendungsbescheid. Baubeginn war im Oktober 2017. Die Fertigstellung schließlich im Mai diesen Jahres.

2300 Liter pro Sekunde

An das Regenüberlaufbecken 1 (RÜB 1) ist eine kanalisierte Stadtfläche von rund 16,7 Hektar angeschlossen, sagte Günther weiter. Aus dieser Fläche wird dem RÜB 1 bei Regenwetter eine Wassermenge von 2300 Litern pro Sekunde zugeführt. Über den Zuleitungskanal „Nordost“ werden die Abwässer aus dem Bereich „Im Barnholz/ Buchener Straße“ dem Becken zugeführt. Für den Anschluss der Buchener Straße musste die Bahnlinie mit einer Rohrdurchpressung gequert werden. Mit dem Anschlusskanal „Südost“ werden die Gewerbeflächen gegenüber der Bahnlinie ebenfalls über eine Bahndurchpressung und einem Pumpwerk an das Regenüberlaufbecken angeschlossen.

Die Arbeiten haben im Oktober 2017 begonnen. Die umfangreichen Baumaßnahmen fanden im südlichen Bereich der Industriestraße „Im Barnholz“ und dem östlich der Bahnlinie liegenden Gewerbegebiet statt. Hierzu waren aus naturschutzrechtlicher und forstwirtschaftlicher Sicht auch vorbereitende Rodungsmaßnahmen durch die Forstverwaltung erforderlich.

300 Kubikmeter Volumen

Auf dem Bauplan standen unter anderem der Neubau des RÜB 1 in Stahlbetonbauweise mit circa 300 Kubikmetern Nutzvolumen einschließlich Regenentlastungsanlage in Erdbauweise mit einem Rückhaltevolumen von circa 2500 Kubikmetern. Um die Kanalisation östlich der Bahnlinie anschließen zu können, mussten unter der Bahnlinie drei Rohrdurchpressungen mit einem Rohrdurchmesser von 25 bis 50 Zentimetern ausgeführt werden.

Aufgrund der Geländetopographie war es erforderlich, das Abwasser Richtung Waldstraße zu pumpen. Hierfür waren unter anderem eine Regenwasserbehandlungsanlage und ein separates Abwasserpumpwerk im Bereich des Gewerbegebiets Südost (Buchener Straße) erforderlich. Um die betrieblichen Anlagen anfahren zu können, musste ein rund 450 Meter langer Forstweg entlang der Bahnlinie im derzeitigen Forstbereich angelegt werden.

Folgende Bauabschnitte wurden ausgeführt:

Drei Bahnquerungen DN 250 bis DN 500, Länge rund 75 Meter.

Anschlusskanal Nordost und Gewerbegebiet, DN 300 bis DN 1200, Länge circa 300 Meter.

Regenrückhalteanlage Industriestraße, Nutzvolumen 540 Kubikmeter, in Erdbauweise.

Regenüberlaufbecken 1, Nutzvolumen 300 Kubikmeter, in Stahlbetonbauweise.

Regenrückhalteanlage RÜB 1, Nutzvolumen 2500 Kubikmeter, in Erdbauweise.

Pumpanlage/Regenwasserbehandlung Gewerbegebiet Südost.

Anschluss Gewerbegebiet Südost, Druckleitung circa 450 Meter mit Forstweg.

Landschaftspflegerische Ausgleichsmaßnahmen.

Die Erd- und Betonarbeiten hat die Firma Boller aus Distelhausen ausgeführt, die maschinen- und elektrotechnischen Arbeiten übernahm die Firma UFT, Bad Mergentheim und die Planung und Bauleitung lag beim Ingenieur-Büro ibu aus Tauberbischofsheim.

Mit dem RÜB 1 sei man auf Eventualitäten wie Starkregenereignisse vorbereitet, so der Bürgermeister weiter, der allen am Bau beteiligten Firmen, Ämtern und Behörden dankte. Er hob die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten hervor – ein Lob, dass die Vertreter der am Bau beteiligten Unternehmen zurückgaben. mar© Fränkische Nachrichten, Donnerstag, 13.06.2019