SPATENSTICH FÜR NEUBAU IM QUARTIER „MARIA HILF“ 120 BETREUUNGSPLÄTZE / FÜNF MILLIONEN EURO WERDEN INVESTIERT / FERTIGSTELLUNG IM AUGUST 2020 ANGEPEILT
Bad Mergentheim
Sechs Gruppen zur Betreuung von Kindern umfasst der künftige Kindergarten „Maria Hilf“. Der offizielle Spatenstich für das 5-Millionen-Euro-Projekt erfolgte gestern.
Bad Mergentheim. Groß war die Kinderschar und groß war auch die Anzahl der Projektverantwortlichen und der (Ehren-)Gäste beim offiziellen Spatenstich für den neuen Kindergarten „Maria Hilf“ zwischen Stadtkloster und Pflegeheim „Carolinum“, an der Ecke Würzburger Straße/Marienstraße. Gemeinsam feierte man den Beginn des Millionenprojekts. Im August 2020, so das Ziel, soll das Gebäude bezugsfertig sein.ANZEIG
„Bei bombastischem Wetter begrüße ich als erstes die Kinder des Kindergartens ’Maria Hilf’, denn sie stehen heute im Mittelpunkt, denn sie sind es, die bis August 2020 hier ein neues Zuhause bekommen“, hieß Peter Striffler, der Leiter des Katholischen Verwaltungszentrums Bad Mergentheim, alle Zuhörer auf der Baustelle willkommen. Er dankte auch allen Gästen, die mit ihrem Erscheinen ihre Verbundenheit zu diesem Großprojekt ausdrücken würden. „Es ist die größte Baustelle des katholischen Dekanats Mergentheim“, fuhr Striffler begeistert fort und bezeichnete den offiziellen Spatenstich als „Festtag“.
Dekan Ulrich Skobowsky griff zunächst zur Gitarre und stimmte mit den Kindergartenkindern das Lied „Komm, bau’ ein Haus“ an. An die Kinder gewandt, die bereits mit Helmen und Plastikschaufeln ausgestattet bereit standen, sagte Skobowsky danach: „Ein neues Haus zu bauen, ist aufregend! Und das hier gibt ein sehr großes Haus. Das Fundament stimmt und ist gut und alle wirken zusammen, damit das Projekt gelingt.“
„Passt sehr gut in die Zeit“
Der Dekan betonte auch, dass „ein christlicher, ja, katholischer Kindergarten“ sehr gut in die Zeit passe, trotz aller Probleme und Schwierigkeiten der Kirche im Allgemeinen. Die Werte der Nächstenliebe und der Ehrfurcht, das Lernen an Beispielen und das Entdecken von Neuem, die Neugier und die Achtsamkeit stünden hier im Mittelpunkt. Das Wort „Katholisch“ komme aus dem Griechischen und meine auf Deutsch: „Das Ganze im Blick haben und alle im Blick haben. Es geht um die Einzigartigkeit jedes Kindes und darum, dass das Leben nur gemeinsam gelingt.“
Weiter sagte Skobowsky: „Wir nehmen die Kinder wie sie sind!“ Auch der neue Kindergarten sei ein Ort, „wo wir lernen, einander helfen und füreinander da sind und Vertrauen lernen – über die üblichen Grenzen hinweg, die uns so oft daran hindern, etwas gemeinsam zu machen“.
„Ich danke für das Vertrauen der Stadt und aller am Projekt Beteiligten“, schloss der Dekan seine Ausführungen und übergab an Oberbürgermeister Udo Glatthaar. Dieser meinte hocherfreut: „Hier geht heute etwas los, es ist ein wahrer Tag der Freude.“ An der Ecke Würzburger Straße/Marienstraße entstehe „eines der schönsten Gemeinschaftsprojekte der Stadt Bad Mergentheim mit der katholischen Kirchengemeinde“. Elf Stadträte würden dies durch ihre Anwesenheit beim Spatenstich unterstreichen.
„Wir bauen hier ein gemeinsames Haus und schaffen mit dem gesamten Quartier ’Maria Hilf’ einen sozialen Leuchtturm“, so Udo Glatthaar, der schließlich ein klares Bekenntnis zur katholischen und evangelischen Kirche ablegte – sie seien „wichtige Partner der Stadt“.
„Wir freuen uns“
Der Rathaus-Chef sprach weiter von einer „tollen Zukunft auf diesem Gelände“, das ja auch noch einen Neubau des Pflegeheims erfahre, während gegenüber gerade das neue Stadtkloster (ehemaliges Kapuzinerkloster) entsteht. „Wir freuen uns auf die Fertigstellung der 120 Betreuungsplätze im Jahr 2020“, meinte Glatthaar und ergänzte: „Parallel baut die Stadt in Kürze einen neuen Kindergarten im Auenland mit vier Gruppen – wir tun also sehr viel für die Kinderbetreuung in unserer wachsenden Stadt.“
Die Gesamtkosten des neuen Kindergartens „Maria Hilf“ („ein dreistöckiger, kompakter Neubau) mit seinen sechs Gruppen bezifferte Architekt Martin Wolf vom Büro Wolf-Sedat in Weikersheim auf rund fünf Millionen Euro. Er berichtete von einem „großen Wurf“ auf dem Areal, nachdem dort auch das Pflegeheim neu entstehe. Begonnen hatte für ihn alles bereits im Juli 2014 als zunächst noch die Sanierung des Kindergartens in der Friedenstraße überlegt wurde. Drei Jahre später – also 2017 – erfolgte laut Wolf der Neustart der Planungen für ein künftiges Quartier „Maria Hilf“.© Fränkische Nachrichten, Mittwoch, 27.02.2019